top of page

Prophezeihungen

URAUFFÜHRUNG

Von Simon Windisch

Eine Performance über das Kind, über die Zukunft, über eine Generation ohne Glauben, ohne Ideologie, die von Anfang an immer ganz genau weiß, was sie zu tun hat.

Es war einmal ein Geborener.
Der war einmal ein Kind, ein sehr begabtes.
Geboren zum Anführen.
Geboren zum Kanzler.
Er war besonders klug für sein Alter und hat immer schon gewusst, dass er sich engagieren muss.
Und vor allem wie.
Und bei wem.
Er hat einfach das gewisse Etwas.
Niemand von uns weiß genau, was es ist, aber wir vertrauen.
Was sollen wir auch sonst tun?

HINTERGRUND:

Welche Signale sprechen aus der kindlichen Geste? Was sagt uns die heutige Generation über die Welt, in der wir leben und darüber, wo sich unsere Welt in Zukunft hinentwickelt?

Die Kinderhand führt uns hinaus aus dem Alltag, befreit uns von der Hegemonie des Faktischen. Der Topos des unschuldigen Kindes, der uns in allen Ausformungen politischen und ganz allgemein öffentlichen Diskurses umgibt, gilt uns als Mahnmal der Zukunft gleichwie als Symbol purer Nostalgie. Die Idylle der Kindheit verführt uns, uns einzulassen auf einfache Wahrheiten, Lösungen, macht uns schläfrig und träge, doch die Idylle, „sie ist ein Mörderstück“, wie André Heller formuliert.

In der Performance „Prophezeiungen“ stehen fünf Kinder und ein Erwachsener auf der Bühne und spielen für Erwachsene und Jugendliche ab 16. Entwickelt wurde das Stück gemeinsam mit dem Ensemble. Inspiriert wurde das künstlerische Team unter anderem vom Science Fiction-Horrorfilm „Dorf der Verdammten“ (1960), der britischen Verfilmung des Romans „The Midwich Cuckoos“ von John Wyndham, in dem Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten zur Bedrohung werden.

 

PRESSESTIMMEN:

„Sie sind die Generation Zukunft, von der in Wahlkampfzeiten zwar aufdringlich oft die Rede ist, die in der Gegenwart von der Politik aber gerne ignoriert wird – die Kinder. (…) Ein Vertreter der Generation Jugend-leider-Entwachsen (Manfred Weissensteiner) versucht mittels Fitness-Videotutorial auf der Leinwand seinen Körper steppend und dribbelnd zu formen wie eine Nation. Später im Trachtenjanker und jausnend, beginnt der Mann ein Gipfelkreuz ins Idyll zu bauen. Es steht schief. Wie vieles im Land. Fünf Kinder entern das einsame Tal in akkuraten, platinblonden Pilzkopfperücken, mit unbeteiligtem Blick und angetrieben von der Masse der Mehrheit. Anouk Hagemann, Simon Mitrovic, Melanie Muhrer, Felicia Sobotka und Ronja Ulrych als Kinder mit übernatürlichen Fähigkeiten und unheimlichem Sozialverhalten unterwandern atemberaubend synchron und lakonisch vor atmosphärischem Soundteppich (Musik: Robert Lepenik) den Generationenkonflikt. ,Prophezeiungen` ist ein sinnlicher, angriffslustiger und durchaus optimistischer Abend über die nächste Generation, die nie schläft.“ [Kleine Zeitung, Julia Schafferhofer]

„Ein symbolträchtiges Stück für Erwachsene mit großartiger schauspielerischer Leistung“.  [Kronen Zeitung, Hannah Michaeler]

bottom of page