Beissen

Ein Wille, ein Ziel, ein Weg. Keine Kompromisse. Kein Mittelding. Nicht lauwarm, sondern heiß oder kalt. Bis zum Äußersten. Schweiß. Herausforderungen. Erfolge. Rückschläge. Weitermachen. Grenzen überschreiten. Durchbeißen.
Wie befreiend ist es, sich einer Gewissheit hinzugeben, sich einer Sache unterzuordnen, jeden Tag, ohne Zweifel, ohne Zögern? Was muss man aufgeben, was gewinnt man? Wonach strebt man? Perfektion, Stärke, Wissen, Schönheit, Ausdauer, Disziplin, Gemeinschaft? Und wo wächst man über sich hinaus? Eine Performance über das Trainieren, über das Sich-Hingeben einer absoluten Klarheit, über das radikal Frei sein und über das Durchbeißen. Ausgangspunkt der Recherche sind „Extreme“, die sich voll und ganz einer Sache verschrieben haben. Die üben und sich verbessern wollen, mit Hingabe, mit besonderem Ehrgeiz, besonderen Fähigkeiten, einem klaren Ziel. Die Recherche umfasst Sportler, Computerspieler, Tänzer, Schläger, Drücker, Läufer, Denker und viele mehr.
REGIE:Simon Windisch
REGIEASSISTENZ:Moritz Ostanek
ES SPIELEN:Magdalena Hanetseder, Miriam Hameter, Alexandra Schmidt, Tatjana Walter, Alexander Wychodil
CHOREOGRAFISCHES TRAINING:Seppe Bayens
MUSIK:Robert Lepenik
PRODUKTIONSLEITUNG:Anna-Katerina Frizberg
LICHT & TECHNIK:Nina Ortner
UA 21.01.2017
PRESSE:
„Wer nichts leistet, hat verloren. Wer alles kontrollieren will, auch. In der ehrgeizigen Performance von Simon Windisch wird Durchbeißen zur Qual. Fünf Protagonisten trainieren im Scheinwerferlicht. Sie sind noch nicht erwachsen, aber schon ausgebrannt. Voll und ganz opfern sie sich dem Ballet, dem Computer, der Schwimmhalle oder dem Kampfsport. Das laute Ticken des Metronoms zwängt sie in ein Korsett sich ständig wiederholender Bewegungen. Das Training steigert sich in eine Sucht. (...) Am Ende schafft es nur eine, ihre Sportschuhe abzulegen und die Bühne zu verlassen. Die anderen verharren sehnsüchtig an Ort und Stelle. Bis auf die Balletttänzerin: Diese dreht sich unaufhörlich im Kreis. Ein Moment der unter die Haut geht.“ [Julia Braunecker, Kleine Zeitung]
"Regisseur Simon Windisch und sein Darstellerquintett haben aus diesem Thema eine perfekt durchgetaktete Performance fast ohne Worte gemacht, die das Leistungsstreben in unserer Gesellschaft in packende Bewegungsbilder bannt." [Christoph Hartner, Kronen Zeitung]
„Nur mit der richtigen Einstellung und leidenschaftlicher Hingabe kommt man voran, überwindet seine Grenzen. Dieser Hingabe geht derzeit die Performance ‚Beißen’ auf den Grund: ‚Es geht um Trainieren, so lange man nur kann. Immer eins mehr und eins mehr - und um diese Einstellung, immer alles erreichen zu wollen, nicht loslassen zu können – durchzubeißen’, erklärt Regisseur Simon Windisch.
Der Sport sei dabei ‚sozusagen nur ein Überthema. Es geht vor allem darum, dass sich junge Menschen wirklich in etwas hineinbeißen können’, so Windisch. Gearbeitet werde ‚mit fünf Nerds im sportlichen Sinne’, wie der Regisseur verrät: ‚Wir haben eine Boxerin, einen Tricker - eine Mischung aus Kampfsport und Showkampf -, eine Schwimmerin, eine Balletttänzerin und eine E-Sportlerin, die Starcraft 2 spielt.’“
[ORF Steiermark]
"Die kleine Ballerina, die auch auf den Plakaten der Produktion zu sehen ist, kämpft sich unermüdlich durch ihre Changements und Tendus. Neben ihr eine Schwimmerin und eine Boxerin, die ihr Training eisern durchziehen. Ihre Bewegungen sind präzise, ihr Spiel überzeugend. Nach jeder Runde wird der Eindruck intensiviert – extrem helles Licht, bebende Bassklänge – bis an die Grenze. [...]
Durchhalten, Durchbeißen, den Schmerz besiegen – „Beißen“ schafft es, dieses Gefühl zu transportieren. Die jungen Darsteller/innen beweisen Disziplin und Durchhaltevermögen in dieser körperlich anstrengenden Performance. Großartig umgesetzt wurden die Videoprojektionen. Sowohl die Regie, die diese vom passiven Hintergrundbild zum aktiven Mitspieler erhebt, als auch die Schauspieler/innen selbst, die mit viel Liebe mit ihnen interagieren, machen sie unverzichtbar." [Hannah Michaeler, Kultref ÖH Graz]


